Kapitän-Kaempff-Pokal Teterow 2023

  • Beitrags-Kategorie:Seesport

Schwarz und bedrohlich, schiebt sich zum Ende der 3. Wettfahrt, eine massive Wolkenformation, nördlich an unserem Regattafeld vorbei. So richtig bemerkt hatten wir das zuerst gar nicht. Seit immerhin 3 Stunden befinden wir uns nun schon auf diesem für uns unbekannten Gewässer. Wir haben gelernt: das südliche Ufer nicht unbedingt bis zur Schilfkante zu besegeln, zum Glück nur Kies und nicht Stonehenge, wir haben gelernt: eine Bö bedeutet nicht immer anluven zu können und wir haben gelernt, Starts von Steuerbord lohnen sich nicht, denn ein kompaktes, schnelles Feld ist kaum zu halten, lässt keine Lücke, kein Durchkommen. Dafür ist die Mitte der Startlinie fast immer frei und wir haben drei saubere Starts, ohne Zeit zu verschenken und mit maximalem Speed absolviert (Anm. d. Red.: 1.Lauf Fehlstart, ich hatte was im Auge). So sehen wir  die schwarze Wolke vorbeiziehen und freuen uns, verschont geblieben zu sein.

Gute Stimmung während der Vorstartphase: (v.l.n.r. Markus, Frank, Olaf, Alexander, Willy, Onboard-Reporter Ronny nicht im Bild)

Mit 8, 8, 8 haben wir unsere Platzierung gefestigt und hoffen auf die verbliebenen 2 Läufe, um uns vielleicht noch zu verbessern. Gerade hat die Cutty ihr stärkstes Ergebnis eingefahren und mit Platz 2. gewohnte Performance gezeigt. Auch die anderen amtierenden und ehemaligen Deutschen Meister halten sich konsequent vor uns.

Gut gesegelt, mehr Spinnaker hinter als vor uns.

Wir bewegen uns nach der Pause langsam wieder aus dem Windschatten der Burgwallinsel. Franky meint, das die Wolke noch etwas Wind im Schlepptau hat und sich dann alles wieder beruhigt. Aktuell kommt der Wind aber noch recht ruppig über den See. Der nächste Start wird auch wie geplant angekündigt. Irgendwann habe ich mir vorgestellt, wir könnten als Training für die DM, von unseren, zugegebenermaßen bewährten Startgewohnheiten abweichen und versuchen, einen, bzw. die eine gute Position für den Start, in der Flotte zu ergattern. Geiler Satz, einfach nochmal lesen. Zweimal rutschen wir trotzdem wieder unter das Feld. Zweimal deshalb, weil zwei Allgemeine Rückrufe unsere Startversuchsreihe unterstützen und verlängern. Die Wettfahrtleitung reagiert und verschärft mit I. Haben wir letztes Jahr in Anklam schon mal verrissen (Kann man RoundtheEnds korrigieren, kann auch lange dauern …). Diesmal klappt der Start. Wir positionieren uns, wenn auch etwas zu spät, genau zwischen Resi und Cutty. Alles sauber. Wir sind leider langsamer als Resi. Cutty ist langsamer als wir. Dafür fängt Resi die schlimmsten Böen. Die Windfelder hinter der Wolke sind knackig. Soweit es geht vermeiden wir Wassereinbrüche. Wir kämpfen uns Richtung Luvtonne. Die liegt fies im engsten Teil des Sees. Die Rundung zusammen mit der Wolgaster Greif, die mit ihrer Jugendcrew Jagd auf die Etablierten macht, ist schnell und beinhaltet gleich an der Ablauftonne eine Halse. Unser Spi hängt kurzzeitig unter der Scheuerleiste fest. Markus befreit unsere gelb-weiße Hauptmaschine unter Aufbietung aller Kraftreserven. Wir lösen uns von den Wolgastern, die erstmal unter Genua weiterfahren. Willy ist in der glücklichen Lage, als Schiffsjunge nicht mehr in die Bilge kriechen zu müssen um das überschüssige Wasser, wieder zurück in den See zu lenzen. Alles per Knopfdruck. Wir erleichtern uns. Wir zählen durch und liegen etwa an 10. Position. Mist. Aber alles ist heil geblieben also weiter. Das Gate nähert sich schnell und wir entscheiden uns für die Linke BM. Der Dreher hinter der Wolke setzt sich durch und wir gehen direkt an der Bahnmarke auf Gegenkurs. Wir verschwenden keine Zeit extra Höhe mitzunehmen und ziehen den Schlag fast wieder bis zur Luvtonne. Ein Verholer reicht und wir haben die BM zum zweiten Mal gerundet, als Fünfter. Die bisher vor uns liegenden Kutter hatten die rechte Seite am Gate genommen und dadurch den Dreher ungünstiger/nicht nutzen können. Glück gehabt. Auf dem Vorwindkurs geht mit besserem Bootsspeed Teamwork noch an uns vorbei. Wir beobachten aufmerksam und lernen. Schließlich gehen wir als 6. durchs Ziel und freuen uns auf den letzten Lauf. Ösfass und Cutty haben mit verschiedenen technischen Problemen zu kämpfen und uns so die Tür für eine starke Endplatzierung aufgemacht.

Deutscher Meister 7Seas (li.)und Regattasieger Resi in Reichweite, 4.Lauf

Eine neue Windrichtung setzt sich durch und für den letzten Lauf wird von UpandDown auf Dreieck umgebaut. So richtig passt die Startlinie noch nicht, aber der Start wird durchgezogen. Das PinEnd ist klar bevorteilt und zwingt alle Kutter auf diese Seite. Wir orientieren uns an Habakuk2, einen erfahrenen Steuerbordstarter, quetschen uns zwischen Nautilus und Habakuk2 über die Linie, es ist enger als unser Boot breit ist. Der Protestwimpel ist tief vergraben und wir erfassen die Situation auch nicht schnell genug. Wir müssen noch hinter Aquila durch und haben dann endlich freie Fahrt. Hinter der Cutty segeln wir bis zur Anlegelinie und können die Luvtonne mit gutem Speed eng runden. Im weiteren Verlauf überholen wir mehrere Kutter und decken schließlich auf der Zielkreuz noch erfolgreich 7Seas, die scheinbar keinen so guten Start hatten. Puh, beste Platzierung Fünfter! Wir sind k.o. Das war heute eine Menge Arbeit und hat einige Nerven gekostet. Wir verlassen das liebgewonnene Gewässer und segeln zurück zum Resi-Objekt.

Perfekt Segelbedingungen auf dem Teterower See, kurz nach dem Start 3. Lauf

Die übliche Nachbereitung läuft recht entspannt und geht schnell von der Hand. Alex späht schon mal nach einer Zugverbindung um dem nächtlichen Feierspektakel zu entgehen. Und er hat Recht. Bis spät in die Nacht verhindert Torfrock jeglichen Schönheitsschlaf. Wir verstehen nun warum einige ihr Zelt auf der benachbarten Agrarfläche errichtet haben. Die Option werden wir im nächsten Jahr sicher auch prüfen.

 

Wie ist es nun ausgegangen? Wir sind hier bei unserer Premiere mit einem 8.Platz (27Punkte) ganz zufrieden. Sozusagen der Beste hinter den Besten. Das war keine leichte Aufgabe hier gegen die Führenden in der aktuellen Rangliste zu bestehen. Die Punktabstände zu den vor uns liegenden Kuttern Cutty Sark (25), Santa Fe (23) und Weltenbummler (20) sind erfreulich gering. Kurz nach uns rangiert das Ösfass auf dem 9. Platz (29). Gewonnen hat Resi vor 7Seas und Habakuk2. Wir gehen unseren Weg weiter und feiern solche herausfordernden Regatten. In zwei Wochen ist es wieder soweit und wir treffen beim Wolgaster-Greif-Pokal, wenn die Nordvereine die letzte Regatta ihrer Rangliste 2023 absolvieren, erneut auf eine starke Konkurrenz.

Vielen Dank an den die Veranstaltung organisierenden Teterower Seesportverein e.V. mit allen seinen Helfer*innen.

Ahoi Ronny

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Ausschreibung Köbis Pokal 2023

  • Beitrags-Kategorie:Verein

Die lang ersehnte Ausschreibung für den 65. Max Reichpietsch-Albin Köbis-Gedächtnispokal 2023 ist nun endlich online.

Am 30.09.2023 wollen wir wieder mit euch Segelwettfahrten auf dem Langen See bzw. Seddinsee veranstalten.

Alle Details findet ihr hier: AusschreibungKöbis2023

Eure Online Anmeldung könnt ihr hier vornehmen: https://www.sscbg.de/anmeldung/

Die Meldung ist erst mit Überweisung des Startgeldes (75€ je Kutter) gültig. Bitte bis Meldeschluss am 25.09.23 mit Angabe der Segelnummer auf das Vereinskonto überweisen (siehe Ausschreibung).

Wir freuen uns auf eure zahlreichen Anmeldung!

Der Vorstand des SSCBG

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